History

Der Name rührt vom früheren Sammelplatz des über die Sihl angeflössten Holzes. Hier wurde das Holz vor dem Weitertransport gelagert. Der Holzplatz diente als Zwischenlager bis zur Weiterverarbeitung zu Bauholz, für die Papiermühle auf der Werdinsel oder zur Nutzung und zum Verkauf als Brennholz.

Auf das Holzlager weisen auch die Strassennamen Flössergasse und Sihlamtsstrasse, welche dass frühere Areal des Bahnhofs Selnau abgrenzen. Am 30. November 1872 wurde die Uetlibergbahn-Gesellschaft gegründet und das Selnau-Areal als Ausgangsbahnhof festgelegt.

Weitere Beispiele aus den „Strassennamen der Stadt Zürich“* belegen den historisch korrekten Bezug der Strassennamen:

  • Selnaustrasse: «Seldenowe» (13. Jhd.), zusammengesetzt aus altd. selde = Wohnung, Herberge, und Au = Gelände am Wasser.
  • Sihlamtstrasse: «Sihlamtsgebäude», Selnaustrasse 17, für das städtische «Sihlamt» (Verwaltung des Sihlwalds) erstellt.
  • Sihlhölzlistrasse: Zugang zum ehemaligen «Sihlhölzli», einer im 18. Jhd. auf einer Sihlinsel angelegten «Promenade». Das alte Sihlhölzli fiel der Verlegung der Sihl (1927) zum Opfer; der Sportplatz wurde 1931 angelegt.
  • Bleicherweg: An der heutigen Bleicherstrasse befanden sich seit dem Mittelalter die städtischen Leinwand-Bleichen. Auf den Matten wurden die Tuche zum Bleichen ausgebreitet.

Zum Schanzengraben sind umfassende Informationen in der Wikipedia zu finden. Ein alter Stadtplan auf dem der Schanzengraben schön zu sehen ist findet sich hier.

*Quelle: Die Strassennamen der Stadt Zürich, 1999
Paul Guyer, Guntram Saladin, Fritz Lendenmann
Selbstverlag Stadtarchiv Zürich / Verlag Hans Rohr Zürich
zu beziehen bei:
Kommissionsverlag Hans Rohr und
Stadt Zürich
Geomatik + Vermessung, GeoPrint-Shop
Werdmühlestrasse 9, 8001 Zürich

Zisterzienser, Frauenkloster, Gräber

2004 wurde am Ende der Holzgasse ein Gräberfeld entdeckt, welches wohl zum 1296 gegründeten und 1525 wieder aufgehobenen Zisterzienser Frauenkloster Selnau gehörte. Das Stadtzürcher Amt für Städtebau hat dazu eine interessante Dokumentation verfasst. Das PDF findest Du hier.

Die Skelette stammen vermutlich aus der Pestepidemie, die 1611 auch in Zürich wütete. Der später am selben Platz gepflegte Friedhof bestand bis ins 18. Jahrhundert.

Die Holzgasse, ein geheimnisvolles Strässchen. Vielleicht auch beseelt von Geistern lange vergangener Zeiten, die ruhelos von der Gerechtigkeitsgasse zur Sihl wandern.

Der Schanzengraben

Ausserhalb der früheren Stadtmauern gelegen, fällt der Blick stadteinwärts zum Schanzengraben und zu den Überresten des Bollwerks „zur Katz“. Dieses bildete seit 1638 gemeinsam mit dem Löwenbollwerk die Westflanke der zweiten Zürcher Stadtbefestigung. Die gesamte Entwicklung der Stadtbefestigung seit dem 11. Jahrhundert findest Du hier sehr schön dokumentiert. Heute sieht’s in Zürich City eher so aus…